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  • Pia Steen

Im Langzeittest: Gitzo Systematic GT4543LS und GH4383QD

Das Gitzo Systematic Stativ war seit vielen Jahren schon ein unverzichtbares Werkzeug auf all meinen Touren. Gitzo wurde immer als der Ferrari unter den Stativen gehandelt und das kann ich nach all den Jahren immer noch bestätigen. Das schlägt sich zum einen in der unglaublich genialen Qualität nieder, als natürlich auch im Preis. Ob dieser in meinen Augen gerechtfertigt ist, erfahrt ihr hier.  

 

Übrigens: ich hatte bereits im Vorfeld über das Gitzo Traveller berichtet, was mich auch schon auf vielen Reisen begleitet hat. Den Test dazu gibt es hier.

 

Transparenz

Ich bin Markenbotschafterin von Gitzo/Manfrotto/Lowe Pro. Daher handelt es sich um Werbung. Ich wurde nicht dazu überredet oder gezwungen zu den Produkten etwas zu schreiben. Ich habe bereits viele Jahre zuvor Stative der Marke genutzt und schreibe diesen Artikel aus Überzeugung und aus freien Stücken. Ich habe vor knapp einem Jahr das neue Systematic inkl. Kugelkopf von Gitzo erhalten. Nun möchte ich meine Eindrücke davon berichten.


Das Gitzo Systematic GT4543LS ist - wie man es von Gitzo gewohnt ist - absolut hochwertig verarbeitet. Es besteht aus Carbon-Fasern und ist sehr widerstandsfähig und stabil. Die Gelenke haben kein Spiel und sitzen schön knackig an. Das G-lock System der Beine ist griffig und lasst sich einfach lösen und wieder angenehm schließen. Staub und Schmutz haben kaum eine Chance einzudringen.


Links das neue Systematic der Serie 4 in lang, rechts mein 12 Jahre altes Systemtic der Serie3

Ich habe hier die Version mit vier Beinsegmenten und mit einer Beindicke von 4 (Serie 4). Das ist schon ein ordentlicher Wummer. Aber aus einer Kombination von Carbon gefertigt, ist das Stativ mit 2,38 Kilo immer noch relativ leicht. Natürlich könnte man auch hier weniger Segmente und schlankere Beine wählen, um Gewicht zu sparen. Jedoch wollte ich ein großes, nicht zu dünnes Stativ, dass auch bei starken Winden nicht so schnell umkippt.

Alle Beine haben abnehmbare Gummifüße. Diese sind beweglich und passen sich dem Untergrund perfekt an. Zudem können sie leichter ausgewechselt oder anderes Zubehör, z.B. Erddorne, Schnee- oder Sandfüße, angebracht werden.


Die "Plattfüße" bieten einen sicheren Stand auf jedem Untergrund

Das Systematic kommt wie schon aus den früheren Versionen bekannt, ohne Mittelsäule. Daher ist bodennahes Arbeiten kein Problem. Neu im Gegensatz zu meinem alten Systematic ist eine Art Lock-System an den Beinen. Das bedeutet, sie rasten in drei unterschiedlichen Winkelstellungen ein. Vor allem beim bodennahen Arbeiten ist das eine prima Sache. Das hat den Vorteil, dass die Beine nicht nachsacken, wenn Gewicht draufkommt. Das hatte mein altes Systematic nicht und hat mich immer etwas gestört.


Mit diesem System rasten die Beine in unterschiedlichen Winkeln ein

Sie lassen sich im 90 Grad Winkel abspreitzen
So ist bodennahes Arbeiten einfach

Mit knapp 1200 Euro ist das Gitzo kein Schnäppchen! Auf der anderen Seite geben wir tausende Euro für teure Kameras und Objektive aus und stellen unser Equipment dann auf ein 200 Euro Stativ…nichts gegen günstig, aber ich habe es bei Workshops schon mehr als einmal erlebt, dass das Stativ von Teilnehmern plötzlich Schrauben verloren hat oder auf Grund der schwachen Konstruktion umgefallen ist. So vertraue ich meine Ausrüstung gern einem Stativ an, auf welches ich mich seit mehr als 12 Jahren verlassen kann.

 

Kugelkopf GH4383QD

Passend zum Stativ habe ich mir den Kugelkopf GH4383QD geholt.

Auch hier gibt es einige sinnvolle Neuerungen. Gitzo hat endlich etwas entscheidendes geändert, was mich bei den alten Köpfen immer genervt hat: Die Friktionsschraube war im Hauptbedienelement integriert und hatte sich bei den alten Modellen gern selbst gelöst oder festgezogen. Teilweise konnte sie davonfliegen, wenn man nicht aufpasste oder zog sich so fest, dass man sie kaum noch lösen konnte. Ein Kritikpunkt, den sich Gitzo zu Herzen genommen hat.


Links der neue Kugelkopf, rechts der alte. Die Anordnung der Knöpfe wurde überarbeitet
Die alte Friktion konnte sich selbst lösen oder festziehen
Beim neuen Kopf gibt es einen extra Drehknopf dafür

Die großen Knöpfe machen das Bedienen auch mit Handschuhen einfach

Es gibt nun neben dem Schraubknopf für die Schnellwechselplatte einen dicken Drehknopf für die Friktionskontrolle. Dadurch lässt sich die Friktion sehr präzise und sauber einstellen. Auch die Schnellwechselplatte wird beim GH4383QD per Schraubknopf gelöst und festgezogen. Der Kopf läuft beim Drehen butterweich und die großen Drehknöpfe fühlen sich wertig und griffig an. Durch die Größe der Drehknöpfe lassen sie sich auch wunderbar mit Handschuhen bedienen. Ein weiterer kleinerer Knopf löst wie gewohnt die Panoramafunktion. Bis zu 30 Kilo trägt der Kopf laut Gitzo. Ich kann zumindest bestätigen, dass er mein knapp 3,5 Kilo schweres 300 2,8 locker trägt. Zieht man die Schraube fest, sackt der Kopf absolut nicht nach und sitzt auf dem Punkt. Das finde ich genial!

 

Auch das Schnellwechselsystem hat ein sinnvolles Update bekommen. Es nimmt wie zuvor auch D-Profilplatten von Gitzo und Arca-Swiss-kompatible Schnellwechselplatten auf.

Jedoch war der Sicherungspin beim alten Modell eher schlecht als recht. Wollte man andere Schnellwechselplatten außer die von Gitzo benutzen, musste man diesen immer entfernen. Das war nervig und eigentlich ja auch nicht Sinn der Sache. Der neue Pin für die Sicherung der Platte ist flexibel und lässt sich reindrücken, was ihn viel universeller einsetzbar macht. Nun muss man ihn nicht mehr entfernen, wenn man andere Schnellwechselplatten als die von Gitzo verwendet. Super!


Den alten Sicherungspin musste man entfernen beim Benutzen von fremden Stativplatten

Der neue Pin lässt sich eindrücken und erfüllt nun seinen Zweck

 

Der Kugelkopf ist nicht gerade ein Winzling: Stolze 12,5cm ist er hoch, wiegt 900g und bietet einen Neigungswinkel von -90 Grad bis + 39 Grad. Der Durchmesser der Basis liegt bei 60mm. Ein echter Brocken also. Auch der Preis ist mit ca. 449,00 Euro knackig. Aber ich muss gestehen: er ist jeden Cent wert. Auch schön: man kann ihn im Gegensatz zu Kugelköpfen anderer Hersteller selber reinigen, falls das mal nötig sein sollte. Ich musste das in diesem Fall noch nicht machen. Aber wenn man sich anschaut, was die Konkurrenz dabei teilweise für Preise für die Reinigung verlangt, ist das mit dem selber reinigen eine prima Sache. 


Neues Design und neue Funktionen: Rundum gelungen!

Fazit

Gitzo hat viele sinnvolle Neuerungen in den Stativen und auch in den Köpfen verbaut. Der Kugelkopf GH4383QD ist ein leistungsfähiger und zuverlässiger Stativkopf, den ich nicht mehr missen möchte. Die präzise Steuerung und die neuen Bedienelemente machen ihn zu einem rundum gelungenen Begleiter auf meinen Fotoreisen. Die Kombination mit dem Systematic GT4543LS ist einfach genial und hält auch im Sturm stand. Das Lock-System der Beine, die neuen Gummifüße und die nach wie vor hochwertige Verarbeitung machen das Stativ für mich unverzichtbar. Der Preis mit ca. 1600 Euro für diese Kombination ist wahrlich keine Pappenstil, aber in Anbetracht der vielen Jahre, die man Freude und Sicherheit beim Fotografieren hat, ist es jeden Cent wert.

 

 

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