Ich fotografiere bereits seit vielen Jahren mit einem L-Winkel. Vorteil ist in meinen Augen der schnelle Wechsel zwischen Hoch- und Querformat ohne den Stativkopf neigen zu müssen. Dadurch würde sich auch der komplette Bildausschnitt verändern. Mit einem L-Winkel bleibt der Stativkopf dort, wo er war. Nun haben die neuen Kameras wie meine Sony Alpha 7 IV endlich ein Klappdisplay. Ungemein praktisch wie ich finde. Gerade im Hochformat lässt sich das Display ganz bequem rumklappen und man muss nicht mehr seinen Kopf verdrehen, um etwas zu sehen. Auch im Querformat ist das drehen des Screens genial. Vor allem wenn man bodennah arbeitet kann man den Bildschirm ganz gemütlich umklappen und quasi von oben drauf schauen. Kann man wirklich? Könnte man! Denn das Problem ist, dass der L-Winkel zwar eine kleine Aussparung hat, so dass man den Bildschirm wegklappen kann. Aber wirklich komplett neigen kann man ihn so nicht. Denn dann stößt das Display am L-Winkel an. Extrem ärgerlich. So hat man endlich ein schwenkbares Display, kann es aber nicht komplett nutzen, wenn man mit L-Winkel arbeitet.
Einige Fotografen haben den Ausschnitt einfach ausgefräst und vergrößert. Das führt allerdings zu enormer Instabilität im Hochformat. Ich persönlich hätte Angst, dass mir die Kamera runterfällt. Zudem lässt sich das Display so trotzdem nicht ganz klappen.
Ich lebte also damit, dass man einen Tod sterben muss. Entweder ohne L-Winkel arbeiten und das Display komplett klappen können, oder mit L-Winkel fotografieren und den Flip-Screen nur eigeschränkt rumklappen können. Ich entschied mich für Letzteres, da ich den L-Winkel nicht missen wollte.
Nun gibt es endlich Abhilfe! Die chinesische Firma SmallRig hat jüngst ein faltbares L-Bracket für diverse Sony Kameras herausgebracht. SmallRig ist bekannt für Kamerazubehör, insbesondere Stativhalterungen. Umgehend bestellte ich mir das gute Stück, da ich neugierig war. Das war genau das, wonach ich gesucht hatte! Da ich vorbestellt hatte, musste ich gut acht Wochen darauf warten.
Die Verarbeitung
Der L-Winkel ist solide verarbeitet. Er ist etwas größer als mein bisheriger, was dem Klappmechanismus geschuldet ist. Der Winkel wiegt 146 Gramm, der nicht klappbare Winkel ebenfalls von SmallRig wog 90 Gramm. Das faltbare L-Bracket lässt sich noch in der Länge verstellen, was ich sehr gut finde.
Auch toll, dass ich nach wie vor an den Akku komme und ihn rausnehmen kann, ohne den Winkel entfernen zu müssen. Der L-Winkel passt sehr gut. Mit dabei ist eine kleine magnetische Platte, die als Schraubenzieher fungiert und neben der ¼“ 20-Schraube ihren Platz hat. Super, so habe ich immer das passende Werkzeug dabei.
Natürlich ist der Winkel von SmallRig ArcaSwiss kompatibel. An der Seite befinden sich zwei silberne Knöpfe. Ein „Folding Button“ und ein „Unfolding Button“. Drückt man den „Folding Button“, lässt sich das Längsteil des Winkels komplett nach unten wegklappen. So kann ich im Querformat das Display gänzlich klappen und schwenken. Genial! Will ich im Hochformat fotografieren, drücke ich den „Unfolding Button“ und klappe das Seitenteil wieder nach oben. Dabei rastet es ein und sitzt bombenfest. Auch hier kann ich den Screen komplett schwenken und klappen. Super!
Mein erster Eindruck des faltbaren L-Brackets von SmallRig ist sehr gut. Er ist solide verarbeitet, passt perfekt und funktioniert einwandfrei. Kostenpunkt ca. 80 Euro. Etwas gespannt bin ich, wie sich der Faltmechanismus bei Kälte oder Nässe verhält. Ob er im Laufe der Zeit klemmt oder hakt wird sich zeigen.
Transparenz: Ich habe das faltbare L-Bracket von SmallRig zum normalen Preis privat gekauft. Ich werde nicht dafür bezahlt eine Rezension darüber zu schreiben. Es handelt sich um meine ganz persönliche Meinung.
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