Heuer war mir nicht danach Weihnachten im klassischen Sinne zu feiern. Ich wollte einfach weg. Am besten Sonne, Strand und Meer. So entschloss ich mich auf die Kanarischen Inseln – genaugenommen Teneriffa – zu fliegen. Ich hatte vorher im Netz recherchiert, ob die Insel fotografisch was zu bieten hat. Und was soll ich sagen? Ja, sie ist äußerst fotogen, wenn man sich die phantastischen Bilder aus dem Internet anschaut! Es sei denn, man ist dem Calima, einer nervigen Sandwolke, ausgesetzt…
Kleine Pflanzen wachsen auf den Vulkansteinen
Mit einer Gesamtfläche von 2.034 Quadratkilometern ist Teneriffa die größte Insel der Kanaren. Bekannt ist sie vor allem wegen ihrer beeindruckenden Vulkanlandschaft. Der wohl bekannteste, weil höchste Berg Spaniens, ist der Pico del Teide und mit seinem schneebedeckten Häubchen ein klassisches Postkartenmotiv. Die Insel ist extrem unterschiedlich in ihrer Vegetation. Während der gebirgsreiche Norden fast schon dschungelartig grün und saftig leuchtet, ist der Süden eher karg und trocken. Das liegt vor allem daran, dass die Wolken von Norden her gerne in den Bergen hängen bleiben. Während im Süden keine Wolke am Himmel ist, kann es im Norden regnen und auch wesentlich kühler sein.
Der gelbe Staub lässt alles fast golden erscheinen
Auf beiden Seiten der Insel gibt es aber jede Menge tolle Fotolocations. Allerdings wegen des Sonnenstands nicht zu jeder Jahreszeit. Der Winter ist für die Locations im Süden besser, der Sommer oder Frühling für den Norden. Zudem sollte man unbedingt auf Ebbe und Flut achten. Viele Orte sind nur gut bei Ebbe zu fotografieren. Andere hingegen sind bei etwas höherem Wasserstand schöner.
Diese Formation zeigt sich nur bei Ebbe
Wer mit dem Auto über die Insel düst sollte schwindelfrei sein. Die Straßen sind zwar gut ausgebaut, aber extrem steil und kurvig und das über Stunden hinweg. Zu einigen Locations kommt man nicht immer. Auf Grund von Steinschlägen sind die Straßen teilweise gesperrt oder nur auf eigene Gefahr befahrbar. Ein wenig Mut gehört schon dazu sich auf diese Wege zu begeben…
Das diffuse Licht lädt zu schwarz/weiß ein
Schöne Kontraste zeigen sich an manchen Küsten
Ich hatte leider auf Grund des von der Sahara rüber wehenden Staubes so gut wie kein Fotolicht. Die Sonnenauf,- und Untergänge wären einfach nur grau und diesig. Extrem frustrierend! Das Licht war sehr diffus und die Kamera kam trotz Einsatz mehrerer Filter und Belichtungen mit der Lichtsituation nicht zurecht. So entschloss ich mich Michael Bolognesi, ein Fotograf der auf der Insel lebt, zu schreiben. Vielleicht konnte er mir sagen wie lange in der Regel dieser Staub in der Luft schwirrte. Michael ist unglaublich nett! Er lud mich umgehend in sein Lokal Coeur de filet in Adeje ein. Dort traf ich ihn und neben dem besten Essen auf der Insel (wer auf Teneriffa ist sollte unbedingt dort essen gehen!) ist Michael ein grandioser Fotograf und unglaublich nett! Wir fachsimpelten stundenlang über das Fotografieren und über die Insel. Wir verabredeten uns für den nächsten Morgen in der Hoffnung auf weniger Staub zu treffen und gingen zusammen zum Tejita Beach den Sonnenaufgang fotografieren. Dort trafen wir noch zufällig Raico Rosenberg, der ebenfalls ein großes Portfolio an tollen Bildern von Teneriffa auf seiner Website hat.
Kakteen sind typisch für das Eiland
Der Staub vom Calima macht das Fotografieren unmöglich
Dieser Sonnenaufgang war einfach traumhaft und wir hatten sehr viel Spaß! Neben Gaudi konnte ich wenigstens ein paar gute Bilder mit nach Hause bringen, da der Staub an diesem Morgen fast verflogen war.
Auch abseits des Fotografen-Daseins ist Teneriffa immer einen Besuch wert. Es gibt einige sehr schöne Strände an denen es sich wunderbar faulenzen lässt. Oder man besucht das eine oder andere nette Dorf wie San Miguel de Tajao und verköstigt sich in den einheimischen Fischlokalen.
Der Sonnenaufgang war grandios
Fast unwirkliche Farben kamen zum Vorschein
Ein Seestern am Strand
Der Strand sieht jeden Morgen anders aus
Die Felsen leuchten
Der Nationalpark auf der Insel ist selbst bei staubigem Wetter einen Besuch wert. Es ist unglaublich wie viel die Insel landschaftlich zu bieten hat. Dabei muss einem klar sein, dass es auf Grund der Höhe im Nationalpark selbst im Sommer zapfig kalt sein kann. Im Winter sogar unter null Grad. Leider konnte ich wegen des diesigen Wetters nicht viele Fotos aus dem Park mitbringen, eher Schnappschüsse um einen Eindruck zu vermitteln.
Bei gutem Licht ein schönes Motiv
Es wird sicher nicht mein letzter Besuch auf Teneriffa gewesen sein. Zu viele Locations stehen bei mir noch auf der Liste, die dann bei hoffentlich passendem Licht fotografiert werden wollen.
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