Zugegeben: Ich war nie Apple-Anhänger. Ja, das Design fand ich immer cool, aber im Gegensatz zum Windows-Rechner war mit Apple immer viel zu teuer. Wo man 4000-5000 Euro für ein Macbook bezahlen musste, bekam man für weniger als die Hälfte die gleiche Leistung in einem PC-Notebook. Ganz zu schweigen von einem Desktop-PC. Zudem war ich immer leidenschaftliche Zockerin. Daher kam für mich auch nie ein Apple in Betracht. Viele Spiele liefen früher nicht auf Mac OS. Alles Argumente für mich persönlich, sich gegen einen Apple zu entscheiden.
Nun ändert sich aber alles: Apple hat seinen eigenen Prozessor, den M1, auf den Markt gebracht. Die technischen Details hierzu spare ich mir. Da gibt es fachkundigere Seiten im Netz. Fakt ist: Er ist schneller, leiser, kühler und energiesparender als beinahe jeder Intel oder AMD Prozessor. Zudem kostete das neue MacBook Pro mit 16GB RAM und 1TB SSD Platte nicht wie früher ein Vielfaches mehr, sondern ist mit etwas über 2000 Euro durchaus erschwinglich und im normalen Preissegment.
Nachdem ich eh ein neues Notebook für unterwegs brauchte, wagte ich den Schritt und bestellte mir das neue MacBook Pro. Ich las bereits im Vorfeld, dass Adobe-Programme wie Photoshop oder Lightroom noch nicht für den M1 Prozessor optimiert seinen, sondern nur unter der Emulationssoftware namens „Rosetta“ laufen würden. Oje…dachte ich. Eigentlich könnte man davon ausgehen, dass diese Programme unter einer Emulationssoftware wesentlich langsamer laufen würden. Immerhin muss der Computer ja im Hintergrund dabei umrechnen. Trotzdem kaufte ich mir das Notebook.
Die Installation der Bildbearbeitungsprogramme lief reibungslos. Beim Öffnen von Photoshop und Lightroom staunte ich nicht schlecht: selbst unter Rosetta sind beide Programme deutlich schneller als auf meinem ebenfalls relativ neuen Desktop PC mit 32GB Ram und einer Radeon 5500RX. Unfassbar…der Lüfter vom MacBook Pro geht selbst beim Zusammenfügen von Panoramen aus 21 Bildern nicht an und das Gerät bleibt absolut kühl. Ich konnte bisher keine grösseren Bugs feststellen. Alles läuft butterweich und megaschnell. Ich bin absolut begeistert. Auch das für mich neue Betriebssystem ist intuitiv und ich komme mittlerweile sehr gut damit zurecht.
Adobe hat kürzlich seine Programme für den M1 Prozessor komplett umprogrammiert. Das heißt, sie laufen ohne Emulation. Photoshop läuft nun tatsächlich noch schneller. Genial! ABER! Und jetzt kommt der Haken: Sämtliche Erweiterungen sind seit der M1 Version von Photoshop verschwunden. Der Button "Erweiterungen" existiert nicht mehr. Ich konnte ihn auch sonst nirgendwo finden. Wer also zum Beispiel den Websharpener von Andreas Resch, Die Nik-Collection oder die Luminanzmasken von Tony Kuyper nutzt, schaut in die Röhre. Ich kann nur hoffen, dass Adobe schnell Abhilfe schafft. Denn für mich sind einige Erweiterungen sehr wichtig. Derzeit kann man noch die Intel-Version von Adobe auf dem Mac laufen lassen. Diese ist wie bereits geschrieben, ebenfalls sehr schnell und die Erweiterungen laufen ebenfalls bisher alle. Ebenfalls laufen Microsoft Office 2019 und viele weitere Standardprogramme ohne Probleme unter Rosetta.
Für mich war es dennoch die richtige Entscheidung den Schritt zu Apple zu wagen und ich möchte das kleine, aber feine Notebook nicht mehr missen. Ich hoffe, dass Adobe den einen oder anderen kleinen Bug noch behebt und auch in der M1 Version die Erweiterungen wieder zu finden sind. Dann bin ich wirklich rundum glücklich und liebäugle sogar vielleicht mit einem Mac mini.
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