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  • Pia Steen

Endlich unterwegs warm duschen

Ich liebe Balu meinen ausgebauten Bulli T 6.1. Er hat alles was das Herz begehrt. Moment...FAST alles. Denn was mich generell am Camping in einem Bus etwas stört ist, dass ich nie warm duschen kann. Zwar habe ich den perfekten Duschschlauch, der sich ganz leicht an den Wasserhahn klippen lässt, jedoch kein warmes Wasser. Das mag im Sommer nicht ganz so schlimm sein, allerdings bin ich keine Schönwetter-Camperin, sondern auch im Herbst und Winter unterwegs. Gerade nach einer anstrengenden Wanderung sehne ich mich nach einer warmen Dusche.


Viele Monate überlegte und suchte ich nach einer Lösung. Das Wasser literweise in einem Topf auf der Herdplatte zu erhitzen würde Stunden dauern. Einen Wassertank für die Kederschiene, der sich durch die Sonne erhitzt, klingt zwar gut, aber ich bin eben auch bei schlechtem Wetter ohne Sonnenschein unterwegs. Daher kam diese Variante nicht in Frage. Auch die heiße Luft des Motors zu nutzen ist mir auf Grund der enormen Umbauarbeiten zu heikel und zu teuer.


An heißen Tagen ist eine kalte Dusche eine Erfrischung. An Schlechtwettertagen des Warmduschers Alptraum.

So stieß ich neulich bei meiner weiteren Suche auf den „WaschBernd“ von Spacecamper. Der lustige Name und das System dahinter machten mich neugierig. Dieses System erhitzt Wasser ganz leicht über die Luftstandheizung meines T 6.1. Und das angeblich bis zu 50 Grad heiß. Wahnsinn! So bestellte ich mir umgehend den WaschBernd, um diesen auszuprobieren.


Das Paket ist ordentlich verpackt.
Die Komponenten machen einen hochwertigen Eindruck
Einige Einzelteile müssen zusammengesteckt werden.

Wie er theoretisch funktioniert

Doch wie funktioniert dieser WaschBernd eigentlich? Das Prinzip ist relativ simple, aber genial.

Ein Wärmetauscher wird an den Auslass der Standheizung im T 6.1 und ähnlichen Modellen geklippt. Dieser führt über zwei Schläuche in den 20 Liter großen Wassersack. Über zwei Pumpen kann man die mitgelieferte Duschbrause verwenden und gleichzeitig das Wasser über den Wärmetauscher erwärmen lassen. Das Wasser läuft quasi durch die Schläuche direkt am Auslass der Standheizung vorbei und wird dadurch erhitzt. Prima, so bleibt das Wasser auf der gewünschten Temperatur. Der Strom für die Pumpen im Sack kommt über den Zigarettenanzünder oder eine Powerbank. Der Wassersack ist mobil und daher leicht aufzufüllen. Bis das Wasser heiß ist, dauert es ca. 40-50 Minuten. So weit die Theorie.


In der Praxis

So weit, so gut. Doch wie schlägt sich das Warmwasser-Set in der Praxis? Um das herauszufinden, muss man den WaschBernd erstmal zusammen bauen. In zwei hochwertigen Beuteln kommt jede Menge Zubehör. Im Paket befindet sich: Wasserrucksack (mit USB-Pumpe, Gurtbändern, Anschlusssystem, Duschbrause mit Schlauch, Aufbewahrungsbeutel), Wärmetauscher für Luftstandheizung (Silikonadapter, Drahthaken, Pumpe, Schlauchsystem, Neoprenschutz, Schrauben und Schellen, sowie Aufbewahrungsbeutel) Alle Bauteile wirken solide verarbeitet und fühlen sich hochwertig an. Im ersten Moment fühle ich mich zwar etwas überfordert bei all den Einzelteilen. Aber Dank der wirklich guten und einfach gehaltenen Anleitung war der WaschBernd binnen 30 Minuten zusammengebaut.

Nach 30 Minuten ist der Waschbernd zusammengebaut

Ich fülle den Sack also mit ca. 15 von 20 Litern Wasser. 15 Liter wiegen schon eine Menge. Dank der vielen Tragegriffe lässt sich der Sack aber gut transporieren. Wie in der Anleitung beschrieben, hänge ich den Wärmetauscher an den Auslass der Standheizung. Die Silikonummantellung schließt luftdicht ab. Standheizung anstellen auf höchster Stufe, Pumpe anschalten am Wassersack und warten. Eine Anzeige auf dem Wassersack zeigt mir die Temperatur des Wassers an. Nach einer knappen Stunden hatten die 15 Liter, die ich eingefüllt hatte, gute 40 Grad! Toll!

Der Wärmetauscher wird am Auslass der Standheizung eingeklippt

Eine Temperaturanzeige zeigt mir an bei wieviel Grad das Wasser ist. Noch ist es kalt.
Der Waschbernd ist angeschlossen und die Pumpe läuft
Nach knapp 1 Stunde haben die 15 Liter ca. 44 Grad erreicht.

Nun heißt es testhalber Wasser marsch. Und tatsächlich! Das Wasser ist richtig heiß! Und 20 Liter reichen locker aus, um mehrere Minuten zu duschen.


Das Wasser dampft und ist richtig heiß!

Ich bin begeistert von diesem kleinen aber ausgetüftelten System! Endlich auch an kalten Herbsttagen unterwegs heiß duschen! Für alle, die wie ich gern warm duschen, kann ich den WaschBernd von Spacecamper nur empfehlen. Mit 289 Euro ist die Anschaffung zwar kein Pappenstiel, aber absolut jeden Cent wert und im Gegensatz zu festinstallierten Durchlauferhitzern eine günstige und mobile Alternative.


Noch ein Hinweis: bei der Verwendung von Duschgel und Shampoo in der freien Natur achte ich auf ökologisch abbaubare und umweltschonende Produkte. Ebenso bei Spülmittel. Solltet ihr in der freien Natur duschen, achtet bitte auch darauf. Es gibt jede Menge ökologische Pflegeprodukte. Das sollte einem etwas mehr Geld beim Kauf wert sein.


Werden Marken in einem Blogartikel genannt, handelt es sich um Werbung. Egal, ob dafür eine Gegenleistung erfolgt oder nicht.













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