Immer mehr Tiere ziehen sich in die Städte zurück. Das mag zum einen daran liegen, dass wir ihren natürlichen Lebensraum zerstören, zum anderen gibt es in den Städten oft mehr Futter. So leben viele Fell-Freunde auf Friedhöfen. Dort hatte ich letzten Sommer eine ganz besondere Begegnung mit einem jungen Rehbock. Ich saß jeden Abend zwischen den Gräbern rum und genoss die Ruhe. Hier und da fotografierte ich einen vorbeihuschenden Feldhamster. Friedhöfe haben etwas magisches an sich und ich finde die Stimmung dort einmalig. An einem Abend tauchte er plötzlich auf: der sehr neugierig Rehbock. Er beobachtete mich aus sicherer Entfernung und ich versuchte ihn nicht zu auffällig zurück zu beobachten. Er lief parallel zu mir zwischen den Gräbern umher. Jeden Abend kam er mich besuchen und wurde immer zutraulicher. Plötzlich kam er direkt auf mich zu und ich hielt den Atem an. Er war nur noch einige Meter entfernt und mein Herz klopfte wie verrückt. Leider kamen in diesem Moment Kinder um die Ecke, die einen riesen Lärm machten und er rannte aufgeschreckt davon. Ich frage mich bis heute, wie nah er wohl an mich ran gekommen wäre. Es war unglaublich toll, ein so hübsches Tier aus nächster Nähe erleben zu dürfen. Ein Moment, den ich nicht vergessen werde.

Neugierig kommt der Bock auf mich zu

Er beobachtet mich genau

Er bemerkt laute Geräusche

In Hab-Acht-Stellung schaut er den lauten Kindern nach

Zwischen den Gräbern sucht er sein Fressen

Gut schein ihm das Gras zu schmecken

Unglaublich was für lange, dünne Beine das Tier hat

Er quert meinen Weg

Auf dem Friedhof ist der Rehbock an Menschen gewöhnt