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Pia Steen

SAMYANG AF 24/1,8 FE Praxistest


Ich werde nicht von Samyang bezahlt oder gesponsert. Dies ist ein rein subjektiver Praxistest.


Klein, leicht und lichtstark. So könnte man das 24mm 1.8 FE aus dem Hause Samyang beschreiben, welches speziell für spiegellose Sony Alpha E-Mount Kameras entwickelt wurde. Mit gerade mal 230g und einer Länge von 71,5 mm passt es immer noch irgendwo in den Rucksack ohne dabei auszufallen. Schon lange liebäugelte ich mit einer lichtstarken Linse von 1.8, vor allem für Astrofotografie. Doch bisher waren mir die lichtstarken Linsen von Sony oder Sigma einfach zu teuer. Dafür, dass ich diese dann ausschließlich für Astrofotografie benutzen würde sind mir weit über 1000 Euro einfach viel Geld. Zudem schreckte mich die Größe und das hohe Gewicht von weit über 1 KG zum Beispiel vom Sigma 14mm 1.8 ab.

So hörte ich von dem Neuling der lichtstarken Festbrennweiten und wurde neugierig.

Anmerkung: ich habe das Samyang AF 24/1,8 nur im Bereich der Astrofotografie getestet, weil ich es mir ausschließlich dafür gekauft habe.


Erster Eindruck und Haptik

Geliefert wird das ca. 500 Euro teure Objektiv aus Samyangs Tiny Serie in einem schwarzen Hardcase. Das sieht schick aus und ist ein praktisches Zubehör. Mit im Lieferumfang ist noch eine abnehmbare Gegenlichtblende sowie Front,- und Rückdeckel. Das Objektiv wirkt sehr gut verarbeitet und fühlt sich hochwertig an, obwohl es "nur" aus Plastik besteht. Es ist mit dem SAMYANG Weather Sealing ausgestattet. Gummilippen im Objektiv und am Bajonett schützen die Linse vor Staub, Wasser und Schnee. Das Objektiv arbeitet mit 11 Elementen in 8 Gruppen. Der Fokusring läuft butterweich, die Oberfläche ist griffig und insgesamt macht das Objektiv eine wertigen Eindruck. Die flache Frontlinse erlaubt mir das benutzen von gängigen Schraubfiltertypen und Filterhaltersysteme mit einem Gewinde von 58,0 mm. Sehr schön!


Sehr schick: das Samyang kommt in einem kleinen Köcher
Größenvergleich: links das Samyang 24 1.8, rechts das Sigma 14-24 2.8 für Sony E-Mount
Die Verarbeitung ist solide. Das Objektiv fühlt sich gut an

An der Seite hat die Linse einen Focus Hold Button sowie einen integrierten LED-Indikator. Der Focus Hold Button kann programmiert werden und mit einer von mir bevorzugten Focus Funktion belegt werden. Sprich: ich kann den Fokus des Objektivs zum Beispiel auf unendlich programmieren. Per Knopfdruck kann ich so jederzeit ganz einfach meinen Fokus auf unendlich setzen. Eine LED Lampe die wahlweise auf rot oder grün steht, zeigt mir an, ob der Fokus auf meiner vorher programmierten Distanz sitzt. Das ist natürlich gerade in der Nacht eine enorme Erleichterung beim fokussieren. Ob das wirklich funktioniert, lest ihr weiter unten.


In der Praxis

So weit die Fakten, doch wie schlägt sich der Winzling tatsächlich? Wer kennt das nicht: man will schöne Astrofotos machen, steht die halbe Nacht draußen in der Kälte und fotografiert und fotografiert...am nächsten Morgen dann die Ernüchterung: Der Fokus saß nicht exakt und die Bilder sind ganz leicht unscharf. Denn das manuelle scharfstellen in der Dunkelheit ist nach wie vor eine Herausforderung. Ich hatte tagsüber beim Samyang meinen Fokus manuell auf unendlich programmiert. Dieser sollte sich jetzt ganz einfach per Knopfdruck wieder einstellen lassen. Gesagt, getan. Ein Druck auf den Knopf während ich meine Kamera einschalte und 2 Sekunden später leuchtet die LED Lampe grün. Ich mache mein Foto und zoome in mein Display, um zu kontrollieren und was soll ich sagen? Alles knackscharf. Wie genial ist das denn? Kein lästiges Gefummel mehr, keine tausend Testbilder und kein Frust mehr, der sich breit macht, wenn man den Fokuspunkt mal wieder nicht exakt erwischt hat. Wahnsinn!

Mit einem Knopfdruck ist das Scharfstellen in der Nacht eine Kleinigkeit.
Eine Kapelle unter den Sternen. ISO 3200 / 13 Sek / 1.8
Das passende Kreuz dazu. ISO 3200 / 13 Sek / 1.8
24 mm reichen bei solchen Motiven vollkommen aus ISO 1600 / 10 Sek / 1.8

Bildqualität

Ich muss sagen, ich bin begeistert! Selbst bei Offenblende von 1.8 sind die Bilder extrem scharf. Natürlich gibt es zum Rand wie bei beinahe allen Linsen bei Offenblende einen leichten Schärfeverlust. Abblenden hilft da. Chromatische Aberrationen konnte ich nicht feststellen. Auch der so genannte Butterfly-Effect, bei dem die Sterne quasi aussehen wie kleine Schmetterlinge, hält sich sehr in Grenzen. Andere vergleichbare Linsen sehen hier deutlich schlechter aus.


Fazit

Ich bin ehrlich gesagt begeistert. Samyang zeigt auf innovative Weise, was technisch machbar ist. Warum ist vorher noch niemand auf die Idee eines integrierten Focus Hold Button gekommen? Fokussieren in der Dunkelheit war nie einfacher. Das Gewicht und die Größe sind unschlagbar und das bei Offenblende 1.8! 24 mm reichen mir persönlich vollkommen für Astrofotografie, auch wenn ich das vorher zugegebenermaßen nicht gedacht hätte. Will ich den kompletten Milchstrassenbogen drauf haben, mache ich einfach ein Panorama. Bei mir hat das Symayang 24mm 1.8 einen festen Platz im Rucksack. Und während neben mir anderen in der Nacht fluchen, weil es mit dem fokussieren mal wieder nicht klappt, fotografiere ich bereits den wunderschönen Sternenhimmel.


Hinweis: Da in diesem Blogeintrag Marken genannt, verlinkt oder erkennbar sind, handelt es sich um Werbung. Unabhängig davon, ob dafür eine Gegenleistung erfolgt oder nicht.








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